Die Kaller Pfarrkirche St. Nikolaus erhält in diesen Tagen wieder ein sicheres Fundament für ihre Nordwest-Seite. Insgesamt 34 Presspfähle, mit denen die Mauern wieder sicheren Halt finden sollen, werden derzeit im Boden verankert.

Gestern trafen sich Mitglieder des Fördervereins „St. Nikolaus Kall”, Pfarrer Hans-Joachim Hellwig und Architektin Ingeborg Aehling, um über den Fortgang der am 18. August begonnenen Arbeiten zu informieren. Diese waren notwendig geworden, nachdem sich Risse im Mauerwerk des Triumphbogens über dem Altar und auf dem Kirchenspeicher über der Sakramentskapelle gezeigt hatten.

Grund dafür ist das unterschiedlich strukturierte Erdreich unter der Kirche, das mit Tiefen von 70 Zentimetern und bis zu vier Metern über dem Fels liegt. Unter der heutigen Sakramentskapelle befand sich nämlich früher ein Friedhof. „Da hat man nach dem Krieg den ganzen Bauschutt hingekarrt, mit Holz im Erdreich und mit Bims. Und darauf kam das Fundament, wie es damals üblich war”, erläutert Architektin Aehling. Im Laufe der Zeit gab der Untergrund allmählich nach, Risse sind die Folge.

Derzeit sind an der Nordwest-Seite der Kirche, die lediglich unter der Sakristei einen Keller hat, etliche rund zwei Meter tiefe Schächte zu sehen. Mit diesen wird das freigelegte Fundament rund 1,20 Meter unterhöhlt. In diese Schächte werden Stahlbeton-Pressköpfe eingebracht, auf denen sich Hydraulikzylinder befinden. Diese drücken mittels eines Entlastungsträgers das vorhandene Fundament nach oben.

Insgesamt 15 Löcher wurden bereits in den Boden gegraben. „Wenn der Druck ausgeglichen ist, wird beibetoniert”, erläutert Architektin Aehling. An einigen Löchern sind derzeit bereits entsprechende Schalungen zu sehen.

Bis zu vier Meter tief zum Fels hinunter

Diese Löcherreihe wird später zugemacht und danach werden weitere Löcher dazwischen ausgehoben. „Wir arbeiten nach dem Unterfangungsprinzip”, erläutert Architektin Aehling. Denn die gesamte Erde habe man nicht in einem Arbeitsgang wegnehmen können, weil dann möglicherweise das Erdreich unter der Kirche nachgegeben hätte.

Bei den freigelegten Fundamenten am Chor fand sich ein Einzelfundament im Kies, dessen Existenz bisher nicht bekannt war. Dort ist ein weiterer Stützstempel erforderlich. „Wir wollen erreichen, dass wir auf den Fels kommen. An dieser Stelle sind teilweise bis zu vier Meter zu überbrücken, weil das Terrain hier stark abfällt”, erläutert Aehling.

Wenn die Außenarbeiten fertig gestellt sind, wird – voraussichtlich Anfang Oktober – innen weiter gearbeitet. Dort müssen im Altarbereich in der Sakramentskapelle weitere Pressköpfe eingebaut werden. Dazu ist es erforderlich, den Boden zu entfernen. Später werden Bodenbelag und Wände komplett erneuert. Danach werden dann die Risse im Triumphbogen oberhalb des Altarraums und die Setzrisse im Speicher oberhalb von Kirchenschiff und Sakramentskapelle mittels eines Spiralankerverfahrens vernadelt. Dazu wird auch ein spezieller Injektionsmörtel benutzt.

Man hofft, Anfang Dezember fertig zu werden. Während dieser Zeit finden die Gottesdienste bis auf weiteres im Pfarrheim statt. Dort können bis zu 200 Personen untergebracht werden.

Der Förderverein war mit seinen Mitgliedern bereits im Vorfeld sehr aktiv. So wurden im Rahmen von Eigenleistungen das Pflaster vor Beginn der Bauarbeiten herausgenommen, Bäume gefällt und Sträucher weggenommen. Wenn die Arbeiten im Inneren der Kirche beginnen, übernehmen Mitglieder des Vereins Arbeiten wie Ausräumen und sauber machen.

200 000 Euro Kosten werden entstehen, von denen 60 Prozent vom Bistum übernommen werden. Rund 15 000 Euro von 200 Spendern sind laut Kassierer Günter Wolter bereits zusammengekommen. Und mit der Sonntagskollekte sehe es augenblicklich auch ganz gut aus, sagt Pfarrer Hellwig. Da kämen für die Kirche statt der üblichen 150 Euro auch mal 500 Euro zusammen.

Quelle: Kölnische Rundschau

Billdnachweis: By Michielverbeek (Own work) [CC BY-SA 4.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons (https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AKall%2C_Kirche_Sankt_Nikolaus_foto6_2015-04-16_14.31.jpg).

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